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Jesus - Gott wurde Mensch

Seitdem es das Christentum gibt, behaupten Christen, dass uns in Jesus von Nazareth der lebendige Gott höchstpersönlich begegnet! Diese Aussage wird jedoch oft zurückgewiesen: von Atheisten über die Zeugen Jehovas bis hin zu den Muslimen. Hier handelt es sich sicherlich um keine Nebensächlichkeit. Ist Jesus Christus wirklich der allmächtige Gott, der sich entschieden hat, Mensch zu werden?


Eine Flagge mit "King of Kings" als Aufschrift. Jesus ist der König aller Könige

In den letzten Jahren gelang es dem israelischen Historiker und Philosophen, Yuval Noah Harari, durch seine Bücher zum Bestseller-Autor zu werden. Besonders seine Werke »Eine kurze Geschichte der Menschheit« und das 2015 erschienene »Homo Deus« sind eingeschlagen wie eine Bombe. In Letzterem malt Harari dem Leser ein eindrückliches Bild der Zukunft vor Augen. Die technischen Fortschritte, insbesondere in der Medizin und der Künstlichen Intelligenz, führen früher oder später zur nächsten, entscheidenden Stufe der Evolution: der Vergöttlichung des Menschen. Einem »Homo Deus« also.


Dieser Gedanke ist nicht neu. Im Laufe der Geschichte haben viele Menschen danach gestrebt, Gott ähnlich zu sein, oder sich sogar mit ihm gleichgesetzt. Prominente Beispiele wären etwa die römischen Kaiser der Antike oder gewisse Diktatoren des 20. Jahrhunderts. Der Mensch möchte sein wie Gott - und heutzutage scheint dieser Wunsch näher zu sein denn je.


Während viele Menschen Gott sein wollen, hat sich der lebendige Gott dazu entschieden, vor 2000 Jahren Mensch zu werden. Tatsächlich gibt es nämlich bereits einen »Homo Deus«, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Jesus Christus. Doch woher wissen wir, dass seine Ansprüche nicht ebenso größenwahnsinnig und verwerflich sind wie die eines Mao Tsetung, dem chinesischen Diktator des 20. Jahrhunderts?


Wer ist dieser Mann?


Wir sind uns bestimmt einig: Jesus war ein Mensch. Ein ziemlich guter sogar, würden wohl die meisten behaupten. Er wurde wie jeder andere als Baby geboren (Lukas 2,7) und erlebte menschliche Grenzen und Schwächen wie etwa Hunger und Müdigkeit (Matthäus 4,2; Johannes 4,6) sowie menschliche Emotionen wie Trauer (Lukas 19,41; Hebräer 5,7) und Freude (Johannes 15,11).


Gleichzeitig macht das Neue Testament deutlich, dass Jesus ohne jede Sünde war (Johannes 8,29; Hebräer 4,15; 1. Petrus 2,22). Nicht nur die zuverlässigen Augenzeugen wie Petrus, sondern sogar die Gegner von Jesus fanden kein Fehlverhalten in seinem Leben (Johannes 8,46; 18,38). Wenn wir uns das Leben von Jesus anschauen, wie es uns in den Evangelien bezeugt ist, wissen wir auch warum: Jesus war und ist die Liebe, Güte und Gerechtigkeit in Person. Bis heute sind Menschen fasziniert von dieser einen Person, sodass selbst Napoleon Bonaparte über Jesus sagte:


«Ich kenne die Menschen und ich sage euch, dass Jesus Christus kein gewöhnlicher Mensch ist. Zwischen ihm und jeder anderen Person in der Welt gibt es überhaupt keinen Vergleich. Alexander, Cäsar, Karl der Große und ich haben Reiche gegründet. Aber worauf beruhten die Schöpfungen unseres Genies? Auf Gewalt. Jesus Christus gründete sein Reich auf der Liebe; und zu dieser Stunde würden Millionen Menschen für ihn sterben.»

Gott und Mensch zugleich


Muslime fordern Christen oft mit folgender Aussage heraus: "Zeige mir, wo Jesus in der Bibel gesagt hat: ´Ich bin Gott, bete mich an!`" Nun ja, diese Worte von Jesus finden wir an keiner Stelle. Doch ist damit bereits gesagt, dass Jesus leugnete, Gott zu sein? Keineswegs. Zum einen bezeichneten sich bereits einige Machthaber in der Antike als "Gott", womit lediglich ihr narzisstischer Charakter zum Ausdruck kam. Zum anderen wäre es für ihn als monotheistischer Jude in einem monotheistischen Umfeld töricht gewesen, eine so krasse Aussage leichtfertig herauszuposaunen. Jesus hat das bewusst nicht getan. Vielmehr demonstrierte er seine Identität mehrfach und drückte sie auf tiefere Art und Weise aus, als es die Worte "Ich bin Gott" jemals tun könnten. Wir werden sehen, wie. Außerdem bezeugte sein Umfeld diese Tatsache, da sie Jesus, seine Taten und Worte selbst erlebt hatten.


Das Neue Testament schreibt Jesus eindeutig Göttlichkeit zu. Das wird zum einen dadurch offensichtlich, dass das griechische Wort theos (= Gott) an mehreren Stellen für ihn verwendet wird (Johannes 1,1-4; 20,27-29; Römer 9,5; Titus 2,10-13; Hebräer 1,8-9; 2. Petrus 1,1; 1. Johannes 5,20-21). Dieser Begriff wurde sonst im ernsthaften Sinn nur für den lebendigen Gott des Alten Testamentes, den Schöpfer von Himmel und Erde und Herrscher über allem, verwendet. Dazu wird Jesus über 400x als kyrios (= Herr) betitelt (z.B. Lukas 2,11; Apostelgeschichte 11,36; 1. Korinther 2,8; Offenbarung 19,16), ein Wort, das in der griechischen Version des Alten Testamentes (der Septuaginta) konstant für den Gottesnamen Jahwe verwendet wurde (ähnlich wie in deutschen Übersetzungen das Wort HERR). Kenner der Septuaginta - also die meisten Zeitgenossen von Jesus - verbanden diesen Begriff mit dem allmächtigen Gott. An vielen Stellen im Neuen Testament ist der Titel "Herr" für Jesus nur im alttestamentlichen Sinn für Jahwe zu verstehen.


Bereits das Alte Testament kündigte an, dass der Messias - der von Gott verheißene Retter - göttlich sei. In Jesaja ist die Rede davon, dass Gott selbst sein Volk besuchen wird, um es zu retten (Jesaja 35,4-6). Dies wird geschehen, indem eine Jungfrau auf übernatürliche Weise einen Sohn zur Welt bringen wird, genannt Immanuel: Gott mit uns (Jesaja 7,14). Diese Verheißung erfüllte sich 700 Jahre später, als Jesus von der Jungfrau Maria geboren wurde (Matthäus 1,22-23). Über das angekündigte Kind heißt es in Jesaja 9,5 (ELB) außerdem:


Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.


Außerdem nennt sich Jesus an mehreren Stellen "Menschensohn" (z.B. Johannes 5,27-28). Damit bezieht er sich auf eine Vision von Daniel (Daniel 7,13-14), der eine Gestalt sieht, die einen himmlischen Ursprung hat, dessen Herrschaft und Königreich für immer bestehen werden und dem alle Menschen und Nationen dienen werden. Jesus bezieht dies unmissverständlich auf sich, weshalb die führende religiöse Elite ihn zum Tod verurteilte (Markus 14,61-64).


Hinzu kommt der bekannte Titel "Sohn Gottes" (z.B. Matthäus 14,33; 16,16; Johannes 1,49). Damit wird nicht ausgedrückt, dass Gott einen biologischen Sohn mit einer Frau zeugte (was Muslime zurecht ablehnen). Vielmehr kommt damit ein Beziehungsverhältnis zum Ausdruck (Matthäus 11,27; Johannes 10,30.38). Die Juden verstanden dies so, dass Jesus sich mit Gott gleichsetzte (Johannes 5,17-18) - was er auch tat.


Göttliche Attribute


Jesus werden im Neuen Testament verschiedene Eigenschaften zugeschrieben, die kein Mensch besitzt, sondern allein Gott. Da wäre zunächst seine Allmacht. In den Evangelien lesen wir, dass Jesus einen Sturm mit seinen bloßen Worten zum Stillstand bring (Matthäus 8,23-27); eine Tat, die an in den Psalmen bereits Gott zugeschrieben wurde (Psalm 89,9-10; 107,23-31). Jesus ist auch in der Lage gewesen, fünf Brote und zwei Fische übernatürlich zu multiplizieren, sodass tausende von Menschen satt wurden (Matthäus 14,19-21). Sein Verhalten gleicht auch hier den Aussagen der Psalmisten über Gott (Psalm 23,2; 104,27).

Weiter erfahren wir, dass Jesus mindestens zwei kürzlich verstorbene Personen zu verschiedenen Begebenheiten wieder lebendig machte (Matthäus 9,18.24-25; Johannes 11,17-45). Das bestätigt seine Aussage in Johannes 5,21, dass der Sohn (Jesus) lebendig machen kann, wen immer er will. Immerhin hat er - wie sein himmlische Vater - Leben aus sich selbst heraus (Johannes 5,28). Tatsächlich beschreibt er sich sogar als "die Auferstehung und das Leben" (Johannes 11,25), der jedem Menschen, der an ihn glaubt, ewiges Leben schenkt (Johannes 10,27-28). Eigenschaften, die sicherlich nur Gott besitzen kann.


Jesus wird darüber hinaus schöpferisches Handeln zugesprochen. Das bedeutet, dass das gesamte Universum seine Existenz Jesus Christus verdankt (Johannes 1,3.10-12; Kolosser 1,15-17). Bis heute erhält er seine Schöpfung allein durch die Kraft seiner Worte (Hebräer 1,2-3). Jede Person, die an Gott glaubt, wird einräumen: der Schöpfer aller Dinge kann nur Gott selbst sein (vgl. 1. Mose 1,1).


Schließlich werden Jesus göttliche Attribute wie Allwissenheit (Matthäus 12,25; Johannes 1,48-49; 6,64; Kolosser 2,2-3), Allgegenwärtigkeit (Matthäus 28,20; Johannes 14,23) sowie Ewigkeit (Johannes 1,30; 8,58; 17,5; Hebräer 13,8) zugeschrieben. All diese (noch lange nicht erschöpften) Bibelverse machen deutlich, dass Jesus sehr wohl Gott ist, auch wenn er nicht explizit sagte: "Ich bin Gott."


Jesus wurde angebetet


Wie oben erwähnt, lautet der zweite Vorwurf von Muslimen, dass Jesus nie sagte: "Betet mich an". Und doch geschah genau das immer wieder. Menschen beteten diesen Jesus an, obwohl der strenge Monotheismus der Juden besagte, dass niemand als der lebendige Gott angebetet werden darf (2. Mose 20,2-5; 34,14; Jesaja 42,8). Weder den gewöhnlichen Menschen noch den Engeln stand dies zu. Wenn Jesus als nicht felsenfest überzeugt gewesen wär, Gott zu sein, hätte er jede Art von Anbetung radikal ablehnen müssen.


Jedoch sehen wir, dass Jesus tatsächlich Anbetung empfing (z.B. Matthäus 2,11; 14,33; 28,9; Johannes 9,38; 20,28), aber niemanden dafür zurecht wies. Vielmehr wird dies im Neuen Testament (und oft von Jesus selbst) als Ausdruck des wahren Glaubens zelebriert (z.B. Johannes 20,29). In Hebräer 1,6 lesen wir sogar davon, dass selbst Gott, der Vater die heiligen Engel auffordert, den Sohn Jesus Christus anzubeten. Und in Offenbarung 5,11-13 heißt es, dass eine unzählbare Menge aus Menschen und Engeln vor dem Thron Gottes steht und anbetet - nicht allein den Vater, sondern ebenfalls Jesus, das Lamm Gottes (vgl. Johannes 1,29), die eine unzertrennbare Einheit darstellen. Ein Gott eben, der in drei Personen existiert: Vater, Sohn und Heiliger Geist.


Besonders Jesaja 42,8 ist in Verbindung mit dem Neuen Testament ein starker Beleg für die Gottheit von Jesus. Dort heißt es, dass Jahwe seine Ehre niemand anderem zukommen lässt. Er allein ist Gott und verdient alle Ehre und Anbetung. Doch in Johannes 5,23 (ELB) steht:


... damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.


Nur, wer Jesus Christus als Gott ehrt, ehrt auch den Vater im Himmel. Denn Jesus ist Jahwe.


Einige weitere Belege


Gott wird als "der Erste und der Letzte" (Jesaja 41,4; 44,6) bzw. "das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende" (Offenbarung 1,8; 21,6-7) bezeichnet. Genau dasselbe wird über Jesus Christus ausgesagt (Offenbarung 1,17-18; 22,13).


An einigen Stellen sagt der Apostel Paulus explizit, dass Gott in Jesus Christus gewesen ist (2. Korinther 5,18-19; Kolosser 1,19; 2,8-9).


Jesus ist zudem der Retter der Menschheit (Titus 2,10-13), der Richter (Johannes 5,26-29; vgl. Psalm 96,13), der gute Hirte (Johannes 10,11.27-28; vgl. Psalm 23,1; 95,7) und der König Israels (Johannes 1,49; vgl. Jesaja 44,6). Sein Name wird von Christen im Gebet angerufen (Apostelgeschichte 7,59; 1. Korinther 1,2).


Sein Name steht über allen Namen. Jeder Mensch wird eines Tages vor Jesus Christus seine Knie beugen und bekennen, dass Jesus der Herr ist (Philipper 2,5-11). Diese Aussage wird an zwei anderen Stellen ebenso über Gott gemacht (Jesaja 45,22-24; Römer 14,10-11).


Darüber hinaus machten es die ersten Christen sowie die Schriften der Kirchenväter unmissverständlich deutlich, dass sie Jesus als den lebendigen Gott verehrten. Die Behauptung, dass Jesus erst im Laufe der Kirchengeschichte (z.B. durch das Konzil von Nicäa im 4. Jahrhundert) als Gott angesehen wurde, ist eindeutig falsch.


Bedeutung für uns


Wie wir festgestellt haben, ist die Lehre, dass Jesus Christus sowohl Gott als auch Mensch ist, offensichtlich biblisch (und dabei habe ich noch lange nicht alle Belege angeführt). In der heutigen Zeit, wo die meisten Menschen ein gewisses Bild von Jesus haben, ist es für uns als Christen grundlegend, ihn als denjenigen zu bekennen, der er wirklich ist. Tatsächlich hängt unsere Ewigkeit davon ab, was wir über diesen Jesus gedacht und geglaubt haben (Matthäus 16,15-16; Johannes 11,25-26; 20,27-31). Er war eben nicht bloß ein guter Lehrer, ein Wunderheiler oder ein Prophet. Nein, Jesus ist Gott. Wer Gott kennen will, muss Jesus kennenlernen. Wer ihm begegnet, begegnet der Quelle allen Lebens!


Gott selbst wurde in Jesus Mensch und hat sein Leben für dich gegeben, damit du zurück in die lebensspendende Gemeinschaft mit ihm kommen kannst (Johannes 3,16). Er lädt jeden von uns ein, zu ihm zu kommen und bei ihm wahre Ruhe für unsere Seelen zu finden (Matthäus 11,28-30) - jetzt und für alle Zeit.


Der Herr Jesus segne dich!







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