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Jesus: sanft wie ein Lamm, gefährlich wie ein Löwe

Lamm und Löwe. Zwei Tiere, die völlig unterschiedlich sind. Doch im Neuen Testament sehen wir, dass sie mehrfach als Bild für Jesus Christus verwendet werden und uns einiges über das Wesen und den Charakter von Jesus zu sagen haben. Was hat es damit auf sich?


Der Kopf eines männlichen Löwen mit angsteinflößendem Blick.

Wer ist dieser Mann?


Jesus von Nazareth. Keine andere Person der Menschheitsgeschichte hat einen derartigen Einfluss vorzuweisen. Allein heutzutage gibt es 2,5 Milliarden Menschen, die sich auf seinen Namen berufen. Gleichzeitig ist kaum eine andere Person stärker ignoriert worden als Jesus Christus. Schlimmer noch: Jesus selbst, sein Leben und seine Lehre wurden im Lauf der Geschichte immer wieder uminterpretiert, entfremdet und sogar für selbstsüchtige und ungerechte Zwecke enteignet. Man denke hier nur an die Kreuzzüge, die Kolonialisierung oder die Sklaverei der USA im 18. und 19. Jahrhundert. Hier wurde sich auf einen Jesus berufen, der kaum eine Ähnlichkeit mit der historischen Wirklichkeit aufweist.


Doch diese Art von Missrepräsentation hat nicht nachgelassen. Über Jahrhunderte hinweg und bis in unserer heutige Zeit hinein kursieren die unterschiedlichsten und oft einseitigen Vorstellungen über Jesus. Hier einige Beispiele¹:

  • Der nette Jesus: Ein guter Mensch, der für Frieden und Nächstenliebe steht, aber niemandem (etwa durch göttliche, absolute Wahrheiten) zu nahe treten möchte.

  • Der verurteilende Jesus: Er besteht darauf, dass Menschen wissen, dass sie falsch liegen und schlecht sind, ohne sie wissen zu lassen, dass sie geliebt sind.

  • Der schwache Jesus: Er repräsentiert ein ängstliches und zerbrechliches Christentum, das auf die ständigen Bedrohungen der Gesellschaft und Rückzug bedacht ist.

  • Der "good Vibes" Jesus: Er möchte mit uns eine gute Zeit haben, aber fordert uns zu keiner Zeit heraus, richtig zu leben.

  • Der erfolgreiche Jesus: Er verknüpft Gottes Gegenwart und Gunst mit Reichtum, Wohlergehen und Gesundheit, aber hat wenig über Leid zu sagen.

  • Der übergeistliche Jesus: Er lehnt Therapie, moderne Wissenschaft und jede Art von Vergnügen als etwas weltliches ab.

  • Der esoterische Jesus: Er heilt, vollbringt Wunder und tritt als eine Art Hippie auf, aber hat nichts mit einem gewöhnlichen Menschen gemeinsam.

  • Der weiße Jesus: Ein weißer Mann, der den Westen repräsentiert und sich anderen Kulturen aufzwingen möchte.

Hinzu kommen die Vorstellungen von anderen Religionen wie dem Islam, der in Jesus einen bloßen Propheten sieht, sowie dem Judentum, welches Jesus als den Messias ablehnt und ihn zumindest aus traditioneller Sicht unter den falschen Propheten einordnet.


Die Frage nach der Identität von Jesus gibt es jedoch schon so lange wie Jesus selbst. In Matthäus 16,13-17 lesen wir etwa davon, wie Jesus darüber mit seinen Jüngern sprach und in Erfahrung bringen wollte, was die populäre Meinung über ihn sei. Obwohl das jüdische Volk Jesus hautnah erlebte, gaben sie erstaunlicherweise lauter falsche Äußerungen von sich: "Johannes der Täufer? Vielleicht Elia oder Jeremia? Auf jeden Fall muss dieser Jesus ein Prophet sein." Dabei wurde er zwar stets mit dem Guten und Gott assoziiert, aber dennoch traf keine dieser Ansichten auf ihn zu.


Deshalb wendet sich Jesus an seine Jünger, was sie denn über ihn sagen würden. Petrus gibt folgende Antwort: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes (Matthäus 16,16). Volltreffer! Doch nicht die menschliche Klugheit von Petrus, sondern die göttliche Gnade offenbarte ihm, wer Jesus wirklich ist. Genauso geht es auch heute nicht darum, menschlichen Meinungen von Jesus zu vertrauen. Der echte Jesus ist nämlich nicht so, wie wir ihn oft haben wollen. Er ist weder der erfolgreiche noch der nette Jesus oder sonst eine einseitige Vorstellung von ihm, die ihn verzerrt. Wir brauchen ein richtiges Bild von dem historischen Jesus, wie er war und lebte. Ansonsten bekennen wir einen Jesus, der nicht existiert.


Deshalb ist es so essenziell, Jesus durch seine Apostel kennenzulernen. In ihnen begegnen uns vertrauenswürdigen Augenzeugen, die von Jesus selbst gelehrt und durch den Geist Gottes inspiriert wurden, die historisch und theologisch zuverlässigen Schriften des Neuen Testamentes zu verfassen. Durch diese Texte spricht Gott bis heute und offenbart uns, wer Jesus Christus wirklich ist. Nicht zuletzt geht es auch im Leben von uns Christen darum, unseren König immer besser kennenzulernen (2. Petrus 3,18) - ein lebenslanger Prozess und ein wundervolles Vorrecht,


In diesem Beitrag ist es natürlich unmöglich, eine umfassende Erkenntnis von Jesus zu vermitteln. Unser Fokus richtet sich deshalb auf zwei besonders eindrückliche Bilder, die für Jesus verwendet werden. Jesus als ein Lamm. Und Jesus als ein Löwe. Zwei Tiere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, uns aber wertvolle Aspekte über das Wesen und den Charakter von Jesus verdeutlichen.


Jesus - das Lamm Gottes


Jesus wird an mehreren Stellen im Neuen Testament explizit als »Lamm« bzw. »Lamm Gottes« bezeichnet (Johannes 1,29; Offenbarung 5,12-13). Das mag zunächst verwundern. Normalerweise verbinden wir ein Lamm ja mit Niedlichkeit und Schwachheit. Inwiefern kann Jesus, der Messias und Herr der Welt, also durch ein Lamm repräsentiert werden?


Um dieses Bild zu verstehen, müssen wir zurück an den Anfang der Bibel und somit der Geschichte von Gottes Volk gehen, nämlich zur Befreiung der Israeliten aus der Gefangenschaft in Ägypten. Viele von uns sind mit dieser Erzählung bestimmt ein Stück weit vertraut. Das Volk Israel erlitt bereits seit über 400 Jahren harte Sklavenarbeit (2. Mose 12,40), als es plötzlich dazu kam, dass sich Gott einem Schafhirten namens Mose offenbarte und einen gewaltigen Auftrag für ihn hatte: das Volk aus der Sklaverei hinaus und in das verheißene Land zu führen (2. Mose 3. Siehe auch meinen Artikel Jahwe: Gott hat einen Namen).


Allerdings war der Pharao damit natürlich ganz und gar nicht einverstanden. Obwohl Gott eindeutig gesprochen hatte, widersetzte sich der König von Ägypten vehement gegen die Freilassung der Israeliten und war daraufhin so dreist, ihr Sklavendasein noch härter zu machen. Infolgedessen sah sich Gott dazu veranlasst, eine Plage nach der anderen über die Ägypter zu schicken, als Ausdruck seines Gerichts über ihre Bosheit. Doch selbst nach neun Plagen war das Herz des Pharao weiterhin so verhärtet, dass er sich auf Gottes Forderung nicht einlassen wollte. Also schickte Gott eine zehnte Plage, die den Tod für jedes erstgeborene Kind und Tier bedeutete (2. Mose 11,4-5).


Vor diesem Unheil sollten allein die hebräischen Familien verschont bleiben. Es gab allerdings eine Bedingung: ein einjähriges, makelloses Lamm muss geschlachtet und in der Nacht des Gerichts gegessen werden. Außerdem soll sein Blut an die Türpfosten des Hauses gestrichen werden (2. Mose 12). Dieses Ereignis des sogenannten "Passah-Lammes" wird unter Juden bis heute als jährliches Passahmahl (bzw. Pessach) gefeiert. Das Wort »Passah« ist übrigens hebräisch und bedeutet "vorbeiziehen" bzw. "verschonen". Das Blut des geschlachteten Lammes sorgte also dafür, dass Gott an den Israeliten vorbeizog und sie vor seiner Strafe verschont blieben. So weit, so gut.


Was man damals aber noch nicht wissen konnte: dieses Lamm, durch das die Israeliten jahrhundertelang an die göttliche Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft erinnerten, war eine Vorausschattung (in der Theologie ist die Rede von einem Typus) für eine noch größere Erlösung. Das sehen wir besonders deutlich beim Propheten Jesaja, wo die Rede von einem »Gottesknecht« ist, der die Schuld des gesamten Volkes auf sich nehmen würde. Viele Christen kennen diesen überaus bedeutenden Abschnitt in Jesaja 53. Die christliche Auslegung ist sich darin einig, dass an dieser Stelle niemand anderes als Jesus Christus und sein stellvertretender Tod am Kreuz prophezeit werden (vgl. Apostelgeschichte 8,26-35).


"In Wahrheit hat er unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich genommen. Wir aber hielten ihn für einen Ausgestoßenen, der von Gott geschlagen und gedemütigt wird. Doch er wurde gequält, weil wir schuldig waren. Er wurde misshandelt, weil wir uns verfehlt hatten. Er ertrug die Schläge, damit wir Frieden haben. Er wurde verwundet, damit wir geheilt werden. [...] Er wurde misshandelt, aber er nahm es hin. Er sagte kein einziges Wort. Er blieb stumm wie ein Lamm, das man zum Schlachten bringt."


Das ist das entscheidende Puzzlestück, das das Passahlamm des Exodus und die neutestamentliche Bezeichnung für Jesus miteinander verbindet. Hier begegnet uns - wie schon beim Exodus - das Prinzip, dass ein anderes Geschöpf sein Leben gibt, um Menschen vor dem gerechten Gericht Gottes zu retten. Diesmal handelt es sich jedoch um kein Tier, sondern einen mysteriösen Menschen, von dem wir erst dank dem Neuen Testament wissen, dass es sich dabei um Jesus handelt.


Wenn Jesus also »Lamm Gottes« (Johannes 1,29), »Passahlamm« (1. Korinther 5,7), »fehlerloses Lamm« (1. Petrus 1,19; vgl. 2. Mose 12,5) und »geschlachtetes Lamm« (Offenbarung 5,12) genannt wird, bedeutet das folgendes: Gott selbst hat für ein stellvertretendes Opfer gesorgt. Jesus Christus gab sein Leben aus Liebe zu uns Menschen hin, damit wir durch sein Blut vor dem Gericht Gottes gerettet werden (Epheser 1,7; 1. Thessalonicher 1,10)!


Tatsächlich gleicht Jesus auch in anderen Dimensionen einem Lamm. Er ist ebenso sanftmütig, wie man es von einem Lamm kennt. Sein Charakter ist vollkommen gütig und rein. Besonders deutlich wird das sowohl in seinem großen Mitleid über bedürftige und verlorene Menschen (z.B. Matthäus 9,36; Lukas 7,13), seinem freundlichen Umgang mit den damals unbedeutenden Kindern (Markus 10,13-16), sein vorbildliches Verhalten im Angesicht des ungerechten Todesurteils (Jesaja 53,7; Lukas 23,9) als auch die Einladung an alle Menschen, zu ihm zu kommen und Ruhe für die Seele zu finden (Matthäus 11,28-29).


Es fasziniert mich immer wieder, dass dieser Jesus - der König des Universums - so außerordentlich demütig ist (Sacharja 9,9; vgl. Matthäus 21,5). Dass unser Gott wirklich so liebevoll ist. Dass Jesus alles, was gut, wahr und schön ist, in einer Person verkörpert. Und diesen Jesus dürfen wir unseren Freund nennen. Aber was für ein Freund! Jesus ist sich nicht zu schade gewesen, dir in all deiner Verirrung und Rebellion nachzugehen, um dich nach Hause zu bringen, zurück in die liebevolle Gemeinschaft mit deinem himmlischen Vater (Lukas 15,4-7).


Nun könnte man bei der Vorstellung von Jesus als einem Lamm auf den trügerischen Gedanken kommen, dass es sich bei Jesus um einen Schwächling handelte. Besonders Muslime tun sich sehr schwer mit der Vorstellung eines allmächtigen Gottes, der in Windeln lag, Hunger verspürte und sich von seinen eigenen Geschöpfen kreuzigen ließ.


Doch Jesus ist weit davon entfernt, ein Schwächling zu sein.


Jesus - der Löwe von Judah


Beim echten Jesus haben wir es mit dem geschlachteten Lamm Gottes zu tun. Doch dieses Bild ist unvollständig, wenn es nicht durch den auferstandenen Löwen von Judah ergänzt wird. Wie es aber beim Lamm der Fall war, müssen wir auch hier zurück ins Alte Testament blättern, um die biblischen Autoren richtig zu verstehen.


In der Genesis-Erzählung, also dem ersten Buch der Bibel, begegnen uns die drei Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob. Durch ihre Geschichten erfahren wir, wie das Volk Israel seinen Anfang nahm, nämlich dass Jakob zwölf Söhne zeugte, aus denen die zwölf israelitischen Stämme hervorgingen. Am Ende von seinem Leben lesen wir, dass Jakob alle zwölf noch einmal zu sich rief, um jeden einzelnen von ihnen zu segnen (1. Mose 49). Besonders auffällig ist dabei der Segen, den Jakob über seinem vierten Sohn Judah ausspricht:


Judah, dich loben deine Brüder! Du bezwingst deine Feinde und wirst von allen Söhnen deines Vaters verehrt. Mein Sohn, du bist wie ein junger Löwe, der gerade seine Beute gerissen hat. Majestätisch legt er sich daneben. Wer würde es wagen, ihn zu stören? Judah, immer behältst du das Zepter in der Hand, Könige gehen aus deinem Stamm hervor – bis ein großer Herrscher kommt, dem alle Völker dienen.


Judah (und damit seinen Nachkommen) wird hier eindeutig eine große Rolle zugeschrieben bzw. verheißen. Er wird von seinen Brüder gepriesen werden (ein Wortspiel, da Judah vom hebräischen Wort jadah = loben, preisen abgeleitet wird), über seine Feinde triumphieren und wie ein mutiger Löwe auftreten. Damit wird die königliche Dimension seines Stammes prophezeit, wie es auch in Vers 10 deutlich wird. Einige Jahrhunderte später erfüllten sich diese Worte buchstäblich. In den Büchern Samuel und Könige erfahren wir, wie aus Israel eine Monarchie wurde und das ganze Land unter den beiden großen Königen David und später seinem Sohn Salomo aufblühte. Bei David handelte es sich um einen Nachkommen von Judah, wodurch sich die göttliche Verheißung erfüllte.


Doch die königliche Linie endet nicht bei den israelitischen Königen. In den Worten von Jakob wird ein Herrscher² angekündigt, dem die Völker der Welt dienen werden. Außerdem heißt es, dass unter dieser Person großer Wohlstand vorhanden sein wird (1. Mose 49,11-12). Um wen es sich hier im ultimativen Sinn handelt, wissen wir dank dem neutestamentlichen Zeugnis. Jesus, der Nachkomme von David (Matthäus 1,1) und Löwe von Judah (Offenbarung 5,5) ist dieser Herrscher, der die Fülle des Lebens mit sich bringt (Johannes 10,10). Jakob sprach damals also eine messianische Verheißung aus, die sich in dem Messias Jesus von Nazareth erfüllte. Wir sehen: das Lamm Gottes ist gleichzeitig der Löwe von Judah.


Ihr Lieben, das sind großartige Neuigkeiten! Jesus ist eben kein Schwächling, der von den Machthabern seiner Zeit überwunden wurde. Erstmal hat Jesus sein Leben freiwillig hingegeben (Johannes 10,18). Ohne sein Einverständnis wären sowohl die jüdische Elite als auch die römischen Soldaten machtlos gewesen. Nicht zuletzt hätte Jesus bei seiner Festnahme zehntausende von Engeln herbeirufen können, die seine Feinde in Stücke gehauen hätten (Matthäus 26,53). Doch er entschied sich, aus Liebe zu uns geopfert zu werden. Und durch diese Erniedrigung wurde seine wahre Größe sichtbar (vgl. Matthäus 20,26-28; Philipper 2,5-11).


Es ist eben falsch zu behaupten, dass Jesus nur ein gewöhnlicher Mensch gewesen sei. Die biblischen Autoren bezeugen das genaue Gegenteil: Jesus ist derjenige, der die Herrlichkeit Gottes vollständig sichtbar macht! Er trägt das Universum allein durch die Macht seiner eigenen Worte (Hebräer 1,3). Durch ihn wurde alles erschaffen, was existiert (Kolosser 1,15-17). Eines Tages wird jeder einzelne Mensch vor Jesus Christus auf die Knie gehen und bekennen, dass er der Herr ist (Philipper 2,10-11). Tatsächlich ist er der König aller Könige und Herr aller Herren, der die Feinde Gottes eines Tages vernichten wird (Offenbarung 19,11-16). Das geschlachtete Lamm ist nämlich nicht im Grab geblieben. Vielmehr hat der Löwe über Sünde, Teufel und Tod triumphiert (Markus 16,6; Kolosser 2,15; Offenbarung 5,5).


Gefährlicher Jesus


Besonders deutlich wird die Majestät von Jesus zu Beginn der Offenbarung, wo der altgewordene Apostel Johannes eine Vision von dem auferstandenen Herrn hat. Mach dir bewusst, dass es sich hierbei um den "Jünger, den Jesus liebte" handelt, der beim letzten Abendmahl an seiner Brust lag (Johannes 13,23). Doch als er Jesus, seinen damaligen besten Freund, in all seiner Herrlichkeit sieht, fällt er wie tot zu seinen Füßen! (Offenbarung 1,17)


Diese Tatsache muss uns bewusst sein: dieser Jesus von Nazareth ist alles andere als ein Weichling. Er ist gefährlich! Und zwar im positivsten Sinne des Wortes. Dieser Jesus war und ist ein Revolutionär, der eine Gefahr für alle Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Finsternis, Gottlosigkeit und vieles mehr darstellt. Sein Leben und seine Lehre stellen nach wie vor eine Bedrohung für den Status quo unserer Welt dar. Wo Jesus auftaucht, bleibt nichts, wie es war. Er schenkt den Gefangenen Freiheit, er erbarmt sich über die Verlorenen, er tröstet die Schwachen und heilt die Kranken.


Jesus ist der gefährlichste Mann, der je gelebt hat. Das ist natürlich nicht unbedingt das, was man normalerweise mit Jesus verbindet. Deshalb ist es so wichtig, dass wir diesen Jesus wirklich kennenlernen, wie ihn uns die Bibel offenbart. Ja, dieser Jesus ist die Liebe in Person. Er ist das sanftmütige Lamm, das sein Leben für uns hingegeben hat. Die Bibel bezeugt uns einen Jesus, der Menschen liebt und rettet. Doch dieser Retter ist auch Richter und wird alle Menschen eines Tages zur Rechenschaft ziehen (2. Thessalonicher 1,7-10). Das sanftmütige Lamm ist tatsächlich zornig über all das Böse, das die Schöpfung und insbesondere uns Menschen zerstört. Und diesen heiligen Zorn werden die Gottlosen zu spüren bekommen, aber nicht ertragen können (Offenbarung 6,16).


Deshalb ist es so unfassbar wichtig, dass wir Jesus gewissermaßen zuvorkommen, indem wir von allem Schlechten in unserem Leben ablassen und uns voller Vertrauen auf seine Liebe und sein Werk am Kreuz ihm zuwenden. So wie die Israeliten allein durch das Blut des geschlachteten Lammes vor dem göttlichen Gericht verschont blieben, gilt auch für dich und mich: das Blut von Jesus Christus ist allein in der Lage, uns von aller Schuld zu reinigen (Offenbarung 7,14) und mit Gott zu versöhnen. Hier verheißt dir Gott, dass er dich zuerst geliebt hat (1. Johannes 4,19) und dass jeder, der den Namen von Jesus Christus anruft, gerettet wird (Römer 10,13).


Frage dich: Entspricht dieser Jesus deiner Vorstellung?


Ich ermutige dich, mich auf dieser Reise - Jesus Christus kennenzulernen - zu begleiten, ihm dabei immer ähnlicher zu werden und ihn bekannt zu machen. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber ich habe es satt, dass unser König missrepräsentiert wird. Es ist an der Zeit, dass unsere Gesellschaft eine richtige Vorstellung von Jesus bekommt. Und ich denke, dass das Bild des Lammes und des Löwen uns diesbezüglich eine große Hilfe sein werden.


Sei gesegnet!


 

¹ Einige dieser Jesus-Bilder entnehme ich dem Buch von Kevin "KB" Burgess (2023): Dangerous Jesus. S. 20

² In vielen Übersetzungen steht hier das hebräische Wort »Schilo«, dessen Bedeutung ungesichert ist. Die Elberfelder Übersetzung merkt in der Fußnote an, dass es sich hierbei um einen Herrscherstab handelt.

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