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»Wer bin ich?« - Wie Gott den Menschen schuf

Die große Frage unserer Zeit lautet: Wer bin ich eigentlich? Besonders die junge Generation - Gen Z - kämpft mehr denn je mit der eigenen Identität. Gerade jetzt sind Christen daher aufgerufen, ein gesundes, biblisches Menschenbild zu vermitteln und somit einer zunehmend verwirrten Gesellschaft Orientierung zu geben.


Ein dunkelhäutiger Mann und eine hellheutige Frau

Wir leben in einer verrückten Zeit. Wortwörtlich. Vieles, was in der Vergangenheit als festgesetzt galt, ist heutzutage ver-rückt worden. Werte, Weltanschauungen und das Konzept von objektiven Wahrheiten werden zunehmend lediglich als soziale Konstrukte betrachtet. Besonders in der Frage, wer der Mensch ist, findet aktuell ein großer Umschwung statt. Die eigene Identität und die damit zusammenhängende Sexualität bzw. das Geschlecht (Gender) sind die heißen Themen der letzten Jahre und werden es wohl noch einige Zeit bleiben.


Die Mentalität unsere postmodernen Gesellschaft lautet: Sei Du selbst. Worunter inzwischen verstanden wird: Du bist, was du fühlst. Wenn du dich als biologischer Mann wie eine Frau fühlst, dann bist du eben eine Frau. Und wenn deine von außen zugeschriebenen Pronomen nicht deinen Gefühlen entsprechen, hast du auf Instagram mittlerweile die Möglichkeit, sie individuell anzupassen, selbst wenn sie plötzlich in der Mehrzahl (they / them) erscheinen.


Ich bin der Ansicht, dass parallel zu diesen Entwicklungen ein Identitätsverlust einhergeht. Kinder und Jugendliche bekommen zunehmend vermittelt, dass sie alles sein können, was ihnen vorschwebt. Einige Eltern erziehen ihre Kinder bereits "geschlechts-neutral", sodass das Kind sein Geschlecht später selbst entscheiden kann. Doch für ein gesundes Selbstbild und eine gefestigte Identität ist es unerlässlich zu wissen, wer ich bin und was mich ausmacht - gerade in der lebensprägenden Kindheit. Wir wissen nicht, wie sich diese gesellschaftliche Situation weiter entwickeln wird. Doch für Christen ist es an der Zeit, eine Stimme über den Gemeindekontext hinaus zu sein und das biblische Menschenbild hochzuhalten.


Denn wenn junge Menschen sich als reines Zufallsprodukt aus einem Millionen von Jahren andauernden komischen Prozess betrachten, darf es uns nicht verwundern, wenn es ihnen an Orientierung und Sinn im Leben fehlt und auch psychische Erkrankungen rasant zunehmen. Doch die christliche Botschaft ist eine ganz andere: Du bist von einem gutem Gott geschaffen und gewollt. Du bist wertvoll. Du bist eine mit Würde und Sinn ausgestattete Person.


Imago Dei - Im Ebenbild Gottes


Die Bibel proklamiert direkt zu Beginn: "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde..." (1. Mose 1,1) Das gesamte Universum verdankt sein Dasein also nicht dem Zufall! Es ist der allmächtige Gott, der alles durch sein Wort erschuf (1. Mose 1,3; Psalm 33,6). In 1. Mose 1,26 (ELB) lesen wir weiter, wie der dreieinige Gott spricht:


Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen!


Gott schuf den Menschen - und zwar in seinem Ebenbild.


Diese Aussage ist für unsere heutige Zeit alles andere als selbstverständlich. Die westliche Gesellschaft geht inzwischen mehrheitlich von einem naturalistischen Weltbild aus, in welchem Gott wenn überhaupt für das Wohlbefinden des Einzelnen eine Rolle spielt, nicht jedoch um den Ursprung der Menschheit zu erklären. Und das nicht etwa, weil die Existenz Gottes wissenschaftlich widerlegt wurde (das Gegenteil ist eher der Fall, wie sich anhand zahlreicher Argumente darstellen lässt). Meiner Überzeugung nach liegt der Grund für die Ablehnung des biblisch offenbarten Gottes in der Hartherzigkeit des (modernen) Menschen. Bereits der Apostel Paulus argumentierte, dass die Schöpfung eindeutig auf einen Schöpfer hinweist. Diese Tatsache wird jedoch aufgrund der menschlichen Bosheit und Undankbarkeit (= Sünde) verdrängt (Römer 1,20-21).


Christen gehen meiner Meinung nach völlig zu Recht davon aus, dass ein ultraintelligentes, mächtiges und personales Wesen - eben Gott - hinter der Existenz des Kosmos steckt. Wer diese Sicht teilt, kann den Menschen nicht einfach als winzige, unbedeutende Materie in einem riesigen Raum betrachten, sondern als von Gott beabsichtigten Höhepunkt der Schöpfung und vollkommen einzigartig unter allen Geschöpfen. Das wird sowohl durch den biblischen Schöpfungsbericht als auch die enorme Komplexität des menschlichen Lebens deutlich. Nehmen wir etwa das Gehirn: hier haben wir es mit einem Organ zu tun, dass aus 100 Milliarden Neuronen (Nervenzellen) mit jeweils 300.000 Synapsen (Verknüpfungen) besteht und sich bis zum Tod nie im Ruhezustand befindet. Diese Tatsache macht es bereits zum komplexesten System im Universum. Auch die Sprachfähigkeit und das einzigartige Bewusstsein des Menschen sind Belege für die erstaunliche Meisterleistung, die Gott mit uns vollbracht hat.


Doch jetzt stellt sich die berechtigte Frage: Wieso hat der dreieinige Gott überhaupt etwas erschaffen? Er braucht uns doch eigentlich gar nicht. Vater, Sohn und Heiliger Geist lebten bereits in vollkommener Harmonie und liebender Gemeinschaft untereinander (z.B. Johannes 15,26; 17,5.24), noch bevor irgendetwas anderes existierte. Tatsächlich hat Gott uns Menschen erschaffen, damit wir ihn verherrlichen. Damit gemeint: Gott durch unser Leben Freude bringen, uns ebenso an ihm erfreuen und in inniger Gemeinschaft mit unserem Schöpfer zu leben (Jesaja 43,7; Epheser 1,11-12; 1. Korinther 10,31). Das ist es, wozu du und ich erschaffen wurden und weshalb Jesus sein Leben gab: damit wir zurück in diese lebendige Beziehung zu Gott kommen dürfen und darin ein Leben finden, das uns wirklich erfüllt und Sinn gibt (Psalm 16,11; 27,4; 73,25-26; Johannes 10,10)!


Was bedeutet es nun, im Ebenbild Gottes geschaffen zu sein?


Du und ich besitzen grundsätzlich Eigenschaften und Fähigkeiten, die uns einerseits von der Tierwelt unterscheiden und andererseits das Wesen Gottes ein Stück weit widerspiegeln. Damit wird außerdem ausgedrückt, dass der Mensch nur in der Verbindung zu Gott ganzheitlich verstanden werden kann. Wir sind von Gott und gleichzeitig zu Gott hin geschaffen. Gott ist derjenige, der uns das Leben eingehaucht hat (1. Mose 2,7) und uns Bestimmung, Würde und Identität schenkt. Dies gilt für jeden einzelnen Menschen; ob Nicht-Christen, ältere Personen, schwer Kranke, geistig Eingeschränkte oder auch ungeborene Babys (1. Mose 9,6; Jakobus 3,9) - wir alle sind »Imago Dei« geschaffen, und damit:

  • Repräsentant Gottes: Der Mensch repräsentiert Gott in dieser Welt und ist dazu eingesetzt worden, die Schöpfung in seinem Auftrag zu verwalten (1. Mose 1,26; 2,15.19).

  • Intelligenz: Wir sind mental begabte Wesen, die Logik und Vernunft besitzen und einsetzen können, zum Beispiel in der Wahrnehmung der Realität.

  • Moral: Du und ich sind moralische Wesen mit einem Gewissen und einer Kenntnis von Gut und Böse. Das Gewissen ist jedoch in der Lage, abzustumpfen. Eines Tages zieht Gott alle Menschen für ihre moralischen Handlungen zur Verantwortung (Römer 2,6; 2. Korinther 5,10).

  • Spirituell: Wir sind außerdem geistliche Wesen. Da Gott Geist ist (Johannes 4,24), ist allein der Mensch in der Lage, mit Gott in Beziehung zu treten und mit ihm zu leben.

  • Beziehung: Menschen sind für enge Beziehungen untereinander geschaffen (1. Mose 2,18), so wie Gott zutiefst beziehungsorientiert ist (Vater, Sohn, Heiliger Geist). Die höchste Form der zwischenmenschlichen Beziehung ist die von Gott eingesetzte Ehe zwischen Mann und Frau (1. Mose 2,24; Epheser 5,21-33).

  • Würde: Nicht zuletzt wird dem Menschen durch die sogenannte Ebenbildlichkeit eine große Würde verliehen. Gott selbst schreibt jeder einzelnen Person unfassbaren Wert zu (Psalm 139,14; Matthäus 6,26). Wenn wir Gott jedoch ausblenden und den Menschen lediglich als eine etwas höhere Lebensform im Vergleich zu den Tieren betrachten, werten wir ihn damit automatisch ab. Besonders der Kommunismus des 20. Jahrhunderts zeigte, welche tragischen Konsequenzen sich daraus ergeben können. Gleichzeitig verliert sich damit der Sinn des Lebens.


Sexualität des Menschen


Der Mensch ist - anders als Gott - ein geschlechtliches Wesen. Da diese Thematik aktuell heiß umkämpft ist, möchte ich an dieser Stelle auf eine biblische Sicht über die menschliche Sexualität eingehen.


In unserer westlichen Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten eine sexuelle Revolution stattgefunden. Während die Sexualität vor nicht einmal hundert Jahren weitgehend Privatsache war, besitzt sie heutzutage einen unfassbar hohen und auch öffentlichen Stellenwert. In den allermeisten Filmen und Netflix-Serien sowie aktuellen Musikvideos und Werbungen sind sexuelle Inhalte und Anspielungen nicht mehr wegzudenken. Pornografische Plattformen sind mit wenigen Klicks für jeden zugänglich. Kinder und Jugendliche werden inzwischen schon weit vor der Pubertät mit dem sexuellen Empfinden und der Frage nach dem eigenen Geschlecht konfrontiert. Besonders die aktuelle Agenda der LGBTQ+-Bewegung und ihre im Juni stattfindenden »Pride-Parades« fördern eine weitreichende Normalisierung aller möglichen Formen der Sexualität und die Abschaffung einer binären Geschlechtervorstellung.


Das Motto lautet: Du bist, was du (sexuell) empfindest.


Viele Christen sind bezüglich dieser Entwicklung stark verunsichert. Jahrhundertelang galt die biblische Aussage der Zweigeschlechtlichkeit als festgesetzt: "Gott schuf den Menschen nach seinem Bild. Als Gottes Ebenbild schuf er ihn, als Mann und Frau [wörtlich: männlich und weiblich] schuf er sie." (1. Mose 1,27). Natürlich gab es schon in der Vergangenheit das medizinische Phänomen der Intersexualität, wo einer Person bei Geburt das Geschlecht nicht eindeutig zugewiesen werden kann. Studien gehen davon aus, dass dies bei rund 0,02 bis 1,7 % der Menschheit der Fall ist, je nach Faktoren und Definition. Wahrscheinlich ist jedoch ein Prozentsatz von etwa 0,06 %, also eine von 1500-2000 Personen. Doch die aktuelle Auseinandersetzung ist eine andere. Sie dreht sich um Fragen wie: Kann ein Mann eine Frau werden? Gibt es mehr Geschlechter als männlich und weiblich? Ist die Non-Binarität (Ablehnung der reinen Zweigeschlechtlichkeit) notwendig oder unsinnig?


Der Schöpfungsbericht beschreibt zunächst einmal nur zwei Geschlechter, männlich und weiblich. Diese sind in ihrer Unterschiedlichkeit bzw. Komplementarität aufeinander abgestimmt und in der Heterosexualität zueinander bezogen. Gott betont, dass diese Form der Schöpfung "sehr gut" ist (1. Mose 1,31). Er hat sich etwas dabei gedacht, die Menschheit binär und komplementär zu erschaffen. Besonders deutlich wird das im Konzept der Ehe (1. Mose 2,24), der "auf Lebenszeit angelegten, verbindlichen und exklusiven Verbindung von Mann und Frau"¹. Der Mensch ist geschaffen für das Miteinander - mit Gott, mit einem Partner des anderen Geschlechts sowie weiteren Beziehungsformen wie der Freundschaft. Nicht gut ist es hingegen, wenn der Mensch allein ist (1. Mose 2,18).


Anders als es die christlichen Kirchen häufig vertraten, ist Sexualität nichts schmutziges oder ausschließlich für die Fortpflanzung da. Ganz im Gegenteil: Sie ist ein Geschenk Gottes, das uns unter anderem auch Vergnügen bereiten darf. Besonders positiv beleuchtet etwa das biblische Buch »Hohelied« die leidenschaftliche Sexualität zwischen Mann und Frau (vgl. auch Sprüche 5,18-19). Wie es allerdings bei jeder Sportart der Fall ist, besitzt ein gutes Spiel auch Regeln. Niemand möchte ein Fußballspiel anschauen, in dem alles erlaubt ist. Das Resultat wäre Chaos. Umso mehr gilt das bei der Sexualität. Gottes Gebote sind nicht dazu da, uns die Freude zu rauben, sondern aus Liebe gesunde Grenzen festzulegen. Natürlich nehmen wir Menschen diese Gebote und Verbote nicht automatisch als liebevoll wahr - genauso wie Kinder die guten Regeln der Eltern häufig eher als Einschränkung empfinden.


Hier kommt es darauf an, diesem guten Gott zu vertrauen, dass er es besser weiß und es wirklich gut mit uns meint. Gott schenkt uns den Rahmen der heterosexuellen Ehe, um Sexualität vor Missbrauch zu schützen und die nötige Geborgenheit und Sicherheit beider Partner zu garantieren. Maximale Intimität erfordert eben maximale Verbindlichkeit. Zwei Menschen finden hier aufs Intimste zusammen, weshalb eine Trennung wiederum so schmerzhaft ist. Die scheinbar harmlosen und spontanen sexuellen Begegnungen, die uns in Serien und Filmen präsentiert werden, bringen in Wahrheit ernste Konsequenzen mit sich. In unserer Gesellschaft des unverbindlichen Sex sehen wir zum Beispiel, wie viele Personen mittlerweile Schwierigkeiten haben, feste Bindungen einzugehen und vertrauen zu können.


Maximale Intimität erfordert maximale Verbindlichkeit.

Diese traditionelle Ansicht - Sex gehöre nur in den Rahmen der heterosexuellen Ehe - stößt heutzutage mehr denn je auf heftigen Widerstand und Spott. Der britische Neutestamentler N. T. Wright sagte treffend: "In der heutigen Welt haben viele einen so tiefen Schluck aus der Kultur getrunken, in der alles erlaubt ist, dass sie die bloße Andeutung von moralischen Einschränkungen des Sexualverhaltens befremdlich oder gar anstößig finden."² Doch eines steht fest: "Die biblische Sexualität ist stärker schwarz-weiß, als wir denken"³. Ein Lebensstil der sexuellen Freizügigkeit und Unverbindlichkeit wird von Gott keineswegs gutgeheißen (1. Korinther 6,18-20; Hebräer 13,4). Wie könnte er auch, wenn es außerhalb des Gott-gegebenen Rahmens stattfindet und somit den Menschen schadet, die er liebt?


Tatsächlich bestätigt Jesus selbst die heterosexuelle Ehe als einzigen Rahmen legitimer, gottgefälliger Sexualität (Matthäus 19,3-12). Der einzig alternative Lebensstil sei Abstinenz, also die völlige Enthaltung um des Königreiches Gottes willen. So hart das erstmal klingt ... Doch Jesus macht damit gleichzeitig deutlich: Sex ist lange nicht so wichtig, wie unsere hedonistische Gesellschaft es uns vermittelt. Ein Leben ohne ausgelebte Sexualität ist keineswegs weniger wertvoll oder lebenswert. Vielmehr bedeutet das wahre Leben, zu dem wir geschaffen wurden, in der Gemeinschaft mit unserem Schöpfer zu finden (Johannes 17,3). Er ist derjenige, der uns wirklich erfüllt (Johannes 10,10)!


Gottes Plan für dein Leben


Doch der Mensch will seit jeher autonom sein, also selbst bestimmen, was gut oder böse (für ihn) ist. Die Bibel spricht hierbei von Sünde, also der Abwendung des Menschen von seinem Schöpfer und das fehlende Vertrauen darauf, dass es gut ist, in Gottes Grenzen zu leben. Anders als unsere Gesellschaft inzwischen einheitlich annimmt, ist der Mensch laut dem Wort Gottes eben nicht gut (Römer 3,10-12). Vielmehr haben wir uns losgelöst von Gott - genau wie es Adam und Eva aufgrund der Lüge der Schlange taten (1. Mose 3,1-7). Die damalige Konsequenz war einerseits Scham voreinander, andererseits konnten sie die Gegenwart Gottes nicht mehr ertragen (1. Mose 3,7-10). Die Schrift macht deutlich, dass dieses Ereignis sogar bis heute Auswirkung besitzt. Jeder einzelne Mensch trägt Begierden in sich, die Gott nicht gefallen (Römer 1,18-32), ist an Sünde gebunden (Johannes 8,34) und Gott für seine Handlungen Rechenschaft schuldig (Römer 2,6; 2. Korinther 5,10).


Durch den Sündenfall, also die ursprüngliche Abwendung von Gott, ist das Ebenbild Gottes im Menschen natürlich verzerrt worden. Wir sind nicht mehr in der Lage, moralisch tadellos zu leben und Gott richtig zu repräsentieren. Jedoch ist sein Bild in uns nicht verloren gegangen (1. Mose 9,6; Jakobus 3,9). Du und ich tragen immer noch Eigenschaften und Fähigkeiten in uns, die Gott ähneln, und besitzen große Würde und Wert. Wir sind weiterhin dazu aufgefordert, den Schöpfer mit unserer Existenz widerzuspiegeln und zu verherrlichen.


Die gute Nachricht ist: Gott hat uns in dem ohnmächtigen Zustand der Sünde nicht alleine gelassen. Jesus Christus ist Mensch geworden, hat sein Leben am Kreuz hingegeben und ist am dritten Tag auferstanden, um dich aus der Macht der Sünde zu befreien (Johannes 8,36; Kolosser 1,13-14). Jede Person, ohne Ausnahme, ist dazu eingeladen, sich von den schlechten Dingen im Leben abzuwenden, das Erlösungswerk von Jesus anzunehmen und bei ihm einen Neustart zu empfangen (Johannes 1,12; 2. Korinther 5,17). Bei ihm empfangen wir eine neue Identität - die Identität als heilige und geliebte Töchter und Söhne Gottes (Johannes 15,9; 1. Petrus 2,9; 1. Johannes 3,1), Das, was mich von nun an am stärksten definiert, ist nicht etwa meine Sexualität, sondern mein Status, »in Christus« zu sein (Römer 8,1; 1. Korinther 1,30; Galater 2,20). In und durch Christus finde ich meine Bestimmung - als Kind des lebendigen Gottes und Erbe seines Königreiches (Römer 8,16-17).


Und als Kinder Gottes werden wir von unserem Vater in einen Prozess hineingeführt, in welchem er uns kontinuierlich verändert. Sein Ziel dabei ist es, das Ebenbild Gottes in uns wiederherzustellen. Oder anders gesagt: uns Jesus Christus immer ähnlicher zu machen (Römer 8,29; 2. Korinther 3,18; Kolosser 1,15). Die komplette Wiederherstellung und Transformation der Gläubigen findet jedoch erst statt, wenn Christus eines Tages wiederkommt (1. Johannes 3,2).


Bis zu diesem Zeitpunkt haben Christen das überwältigende Privileg als auch die hohe Verantwortung, Jesus Christus durch ihr Leben sichtbar zu machen. Er ist nicht nur unser Retter; in dem Moment, da wir Jesus unser Leben übergeben, unterstellen wir uns gleichzeitig seiner Herrschaft und Autorität. Das bedeutet: unser Leben soll dazu dienen, Gott in allen Bereichen zu ehren (1. Korinther 10,31). Jesus hat uns mit seinem Blut erkauft, damit wir ganz für ihn leben (2. Korinther 5,15) - was natürlich auch die Sexualität mit einschließt (1. Korinther 6,18-20; 1. Thessalonicher 4,3.7-8). Es wird zwar immer wieder Bereiche in unserem Leben geben, wo wir Veränderung brauchen oder auch versucht werden, aber wir sind dabei nicht auf uns allein gestellt. Jesus hat seinen Heiligen Geist in die Herzen seiner Kinder gesandt (Römer 5,5; 2. Korinther 1,22), damit du und ich dazu befähigt werden, ein Leben entsprechend unserer neuen Identität zu leben.


Gott segne dich dabei!


 

¹ Johannes Traichel (2022): Evangelikale und Homosexualität, S. 146-147

² N. T. Wright (2019): Der 1. Korintherbrief, S. 91

³ Christopher Yuan (2020): Heilige Sexualität, S. 72


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